Aluminium – Der Kreislaufwerkstoff

Einleitung

Die Schweizer Aluminiumindustrie versteht die Kreislaufwirtschaft nicht nur als Recycling oder Abfallmanagement. Sie sieht darin vielmehr möglichst keine Rohstoffe, Materialien und Ressourcen zu verbrauchen sondern im Kreislauf zu behalten.

Aluminium: strategisches Kreislauf-Material

  • Die Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Ambitionen, den Klimawandel abzuschwächen und CO2 Emissionen zu vermeiden.
  • Die Schweizer Aluminiumindustrie und ihr langjähriges Engagement für Nachhaltigkeit leistet einen wesentlichen Beitrag zu einer echten Kreislaufwirtschaft, welche auch neue Möglichkeiten für das Unternehmenswachstum in der Schweiz und in Europa schafft.
  • Aluminium ist der ideale Kreislauf-Werkstoff, der mehrfach recycelt werden kann, ohne seine ursprünglichen Eigenschaften zu verlieren (Leichtigkeit, Leitfähigkeit, Formbarkeit, Haltbarkeit, Barrierefunktionen und mehrfache Wiederverwendbarkeit). Nach dem Recyclingprozess erhalten wir ein wiederum hochwertiges Endprodukt, das in allen Anwendungen wieder eingesetzt werden kann.
  • Die Recyclingraten von Aluminium gehören zu den höchsten aller Werkstoffe. In der Schweiz und in Europa liegen die Recyclingraten im Verkehr- und Bausektor bei über 90 Prozent, bei Aluminiumdosen in der Schweiz bei rund 90 Prozent. Diese hohen Recyclingquoten für Aluminium werden durch den hohen Wert des Metalls, durch gut ausgebaute und etablierte Sammelsysteme, hohe Schrottsortierquoten und geringe Verluste beim Umschmelzen von Aluminium zu Recyclingmetall erreicht.


    Quellen: Aluminium-Verband Schweiz (Getränkedosen Schweiz) / European Aluminium (Europäische Werte für Transport, Bauwesen und Verpackung Rest, vergleichbar mit CH)

  • Für das Aluminiumrecycling wird bis zu 95% weniger der  Energie benötigt, die für die Herstellung des Primärmetalls erforderlich ist. Das führt zu Treibhausgasemissionen von 0,5 Tonnen CO2-Äquivalent für recyceltes Aluminium (Gate to Gate).
  • Das Recycling von Aluminium in der Schweiz und in Europa kann somit hohe CO2-Emissionen vermeiden, indem es kohlenstoffintensive Aluminiumimporte ersetzt.
  • Die Aluminiumindustrie ist bestrebt, die sich bietenden Chancen zu ergreifen und die erforderlichen Veränderungen voranzutreiben. Es muss sichergestellt werden, dass alle Aluminiumprodukte am Ende ihres Lebenszyklus gesammelt und effizient recycelt werden, um die Aluminiumrecyclingraten zu maximieren und das Material im Kreislauf zu halten.


Quelle: European Aluminium – A strategy for achieving aluminium’s full potential for circular economy by 2030 / Aluminium-Verband Schweiz

Szenarien für recyceltes Aluminium in Europa

  • Gemäss der Vision 2050 der European Aluminium wird sich auf der Grundlage des prognostizierten Verbrauchs die für das Recycling verfügbare Menge an Post-Consumer Schrotte bis 2050 mehr als verdoppeln. Sie wird europaweit von 3,6 Millionen Tonnen pro Jahr im Jahr 2019 auf 6,6 Millionen Tonnen im Jahr 2030 ansteigen und im 2050 8,6 Millionen Tonnen erreichen.
  • Damit könnten bis zur Mitte des Jahrhunderts unter Einbezug der gesteigerten Nachfrage rund 50 % unseres Aluminiumbedarfs durch Post-Consumer Schrotte gedeckt werden. Heute macht recyceltes Aluminium (Pre- und Post-Consumer Schrott) 36 Prozent des Aluminiummetallangebots in Europa aus.

Recyclinganteil in Produkten

  • Aus ökologischer Sicht gilt es, grundsätzlich die Materialkreisläufe in den unterschiedlichen Produktanwendungen weitgehend zu schliessen – und so sicherzustellen, dass die einmal eingesetzten Ressourcen am Ende ihres Produktlebens dauerhaft im Wirtschafts- und Stoffkreislauf verfügbar bleiben.
  • Angesichts Recyclingraten von oft weit über 90 Prozent kann die Aluminium-industrie mit Stolz darauf verweisen, auf diesem Weg schon weit vorangeschritten zu sein.
  • Der Recyclinganteil von Produkten (auch «recycled metal content») ist dagegen kein alleiniger Gradmesser für eine ressourcenschonende Produktionsweise.
  • Durch die lange Lebensdauer von Aluminium in seinen Anwendungen sowie angesichts des stetig wachsenden Bedarfs an Aluminiumprodukten ist der Schrottmarkt nicht in der Lage, die aktuelle und künftige Nachfrage nach Aluminiumprodukten nur mit Recyclingmaterial zu befriedigen (vgl. nachfolgende Grafik).
  • In Anbetracht dieser Tatsache besteht der Anspruch in der Aluminiumindustrie, alternative Lösungen zu finden, um auch die verbleibende Lücke im Materialkreislauf weiter zu schliessen.


Quelle: The International Aluminium Institute / Aluminium-Verband Schweiz

Fazit

  • Aluminium hat das Potenzial, den Übergang der Schweiz und Europas zu einer klimaneutralen und kreislauforientierten Wirtschaft entscheidend voranzutreiben.
  • Es ist ein unverzichtbares Metall, aus dem eine Vielzahl von Produkten und Werkstoffen hergestellt werden kann, die einen wesentlichen Beitrag zu einer grüneren Zukunft leisten.
  • Durch die Kombination von Aluminium mit verschiedenen Legierungselementen kann eine breite Palette von Eigenschaften erzielt werden (geringes Gewicht, Haltbarkeit, Leitfähigkeit, Verformbarkeit). Dank dieser einzigartigen Eigenschaften hilft Aluminium anderen Sektoren, ihre eigenen Ziele zur Reduzierung der CO2 -Emissionen zu erreichen, insbesondere dem Verkehrssektor.
  • Die Aluminiumindustrie möchte sicherstellen, dass alle anfallenden Schrottarten von hoher Qualität sind und dass sie auf die effizienteste Weise recycelt werden.
  • Die europäische Aluminiumindustrie muss den Export von Aluminiumschrott in andere Regionen (hauptsächlich Asien) vermeiden. Auch wenn dieser Schrott aufgrund seines hohen Wertes mit hoher Wahrscheinlichkeit recycelt wird, stellt seine Ausfuhr einen Verlust für die europäische Wirtschaft dar.

 

Quellen: Die Aussagen in diesem Dokument basieren teilweise auf der Vision 2050 sowie dem Circular Aluminium Action Plan der European Aluminium.