Düsseldorf, 24. November 2015 – Der langfristige Erfolg des Werkstoffs Aluminiums hängt von neuen Lösungen und Produkten ab. Innovationen sind entscheidende Schlüsselfaktoren für den zukünftigen Erfolg und garantieren die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Aluminiumindustrie. Darin waren sich die Teilnehmer des EAC European Aluminium Congress 2015 einig. Der Ende November 2015 veranstaltete Kongress war für die Experten der internationalen Aluminiumindustrie der Branchen-Treffpunkt des Jahres. Organisiert wurde der EAC 2015 innerhalb der „D-A-CH, Allianz für Aluminium“ vom GDA Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V., Düsseldorf, in Kooperation mit dem Schweizer Aluminium-Verband „alu.ch“ und der Wirtschaftskammer Österreich, Fachverband NE-Metallindustrie. Die drei Länder vertreten den mit Abstand grössten europäischen Wirtschaftsraum mit gemeinsamer Sprache.
Der Kongress „Aluminium – Building the Future“ erörterte die Schlüsselfaktoren für den zukünftigen Erfolg der gesamten Aluminium-Wertschöpfungskette und zeigte, welche Zukunftspotenziale der Werkstoff Aluminium in den unterschiedlichsten Anwendungsmärkten besitzt. Über 200 Experten aus der Branche, den Kundenindustrien sowie Wissenschaftler und Politiker diskutierten die Chancen und Herausforderungen der Megatrends Mobilität, Ressourcenschonung und Industrie 4.0 für den Werkstoff Aluminium.
„Der Werkstoff Aluminium ist aus dem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken und hat auch hervorragende Zukunftsaussichten“, fasste Marcel Menet, Geschäftsführer des Aluminium-Verbandes Schweiz alu.ch, die Vorträge und Diskussionen des EAC 2015 zusammen. „Und dies gilt nicht nur für den Automobilbau. Auch bei weiteren Mobilitätsanwendungen wie im Flugzeug- und Schiffsbau oder bei Schienenfahrzeugen steigt die Nachfrage nach Aluminium kontinuierlich an. Und in weiteren wichtigen Anwendungsmärkten wie Bau, Maschinenbau oder im Verpackungsbereich unterstreicht der innovative Werkstoff sein Wachstumspotenzial“, so Marcel Menet weiter.
Bereits in den Keynotes zum EAC 2015 machten Gwenole Cozigou von der Europäischen Kommission und Dr. Hubertus Lohner von Airbus Operations aus Bremen deutlich, welche Anforderungen Branche und Werkstoff in Zukunft erfüllen müssen. In Zeiten schrumpfender Rohstoffreserven und knapper, vor allem aber teurer Energie, nehme die Bedeutung des Recyclings von Wert- und Werkstoffen immer mehr zu, so Gwenole Cozigou, der über die Europäische Innovations-Partnerschaft über Rohstoffe referierte. Die ausgezeichneten Wachstumspotentiale des Werkstoffs Aluminium beim Megatrend Leichtbau in den unterschiedlichsten Mobilitätsanwendungen zeigte Dr.
Hubertus Lohner auf. Die Strategie der Hersteller aus der Luftfahrt- und Automobilindustrie „Das richtige Material an der richtigen Stelle“ forciere den intelligenten, flexiblen Umgang mit den verschiedensten Materialien mit dem Ziel, für jeden Zweck den optimal geeigneten Werkstoff einzusetzen. Dabei habe Aluminium mit seinen Materialeigenschaften ausgezeichnete Einsatz- und Wachstumschancen.
In der anschliessenden Paneldiskussion unterstrich Patrick Villiger, CEO der Aluminium Laufen AG, dass trotz der guten Aussichten des Aluminiums die Entwicklung der weiteren Leichtbaumaterialien beobachtet werden sollte. „Wie schon im Automobilbau appliziert gibt es viele Leichtbauwerkstoffe, die im Verbund eingesetzt das Optimum entfalten. Die Schlüsseltechnologie und das weitere Wachstum liegen in der Verbindungstechnik.“
Aluminium macht die Zukunft „leichter“
In den vier Sessions des EAC 2015 informierten Experten aus Industrie und Forschung über Legierungsentwicklungen, Recycling und Ressourceneffizienz, Zukunftsmärkte und Prozesstechnologien.
„Der Trend zum Leichtbau wird sich fortsetzen“, so Dr. Heinz-Jürgen Büchner
Managing Director Industrials, Automotive & Services von der IKB Deutsche Industriebank. Grosser Verlierer im Wandel des Werkstoffeinsatzes sei der konventionelle Stahl, die Leichtmetalle gewännen dagegen weiter an Bedeutung. Die Nachfrage aus dem Maschinenbau und der Bauindustrie dürfte ebenfalls ansteigen, so Büchner in seinem Vortrag über „Globale Wirtschaftstrends und ihr Einfluss auf die Aluminiumindustrie“.
Roland Hartmann, Director Sales & Marketing Automotive von Novelis Europe, gab einen strategischen Ausblick auf die Verwendung von Aluminium in der Automobilindustrie. Er erwartet eine etwa 25 prozentige jährliche Wachstumsrate für Aluminium im Karosseriebau bis zum Ende dieses Jahrzehnts. Dieser Trend führe zu stetig steigenden Anforderungen an immer hochwertigere Aluminiumblechlösungen für Fahrzeugstrukturen, Karosserieteile, sowie Klappen und Türen, so Hartmann.
Neue Entwicklungen zur Verbesserung der Ressourcen- und Energieeffizienz von Prozesstechnologien stellte Domik Reker von der SMS group, Düsseldorf, mit seiner Untersuchung zu Energieeinsparpotentiale bei Fertigungslinien zum Strangpressen von Aluminium vor. Ein Weg zur Erreichung dieses Ziels sei die effizientere Gestaltung von Produktionsprozessen und -anlagen; ein anderer Weg liege in der Verringerung des Materialeinsatzes in den Fertigungslinien bzw. dem Enderzeugnis, so Reker.
„Der EAC 2015 hat die Potentiale von Aluminium in allen Anwendermärkten eindrucksvoll aufgezeigt“, so das Fazit von Marcel Menet. „Die Innovationskraft sowie das hohe technische Know-How der Aluminiumindustrie und deren Kunden, die schier unendliche Lebensdauer und das vorbildliche Recycling machen Aluminium zum Werkstoff der Zukunft.“